Baguette & Ofenkäse
von Tobias Zucker
“Der Stolz der Jungen ist ihre Kraft, der Schmuck der Alten das graue Haar.”
“Die Jugend soll ihre eigenen Wege gehen, aber ein paar Wegweiser können nicht schaden.“”
Ein Blind-Date der Generationen
Traditionalisten, Babyboomer, Generation (Abk. „Gen“) X, Millenials (Gen Y), Gen Z und mittlerweile Gen Alpha, …
Na – hast Du mittlerweile auch den Überblick über die verschiedenen Generationen verloren?
Wer gehört eigentlich wo dazu? Was unterscheidet die eine Generation von der anderen, obwohl viele Übergänge in unserer Welt so fließend erscheinen?
Was oder woran glauben eigentlich die jüngeren Generationen wie GenZ und Gen Alpha? Vielleicht fragst Du Dich in letzter Zeit, wie um alles in der Welt deren Ansichten über Sexualität, Politik, Arbeit und Leben im Allgemeinen so drastisch von deinen abweichen können?
Wenn Dich/Euch solche Fragen interessieren dann dürft ihr mich gerne in eure Gemeinde zu einem Seminar „Ein Drohnenflug über die Generationen“ einladen.
Wir machen uns auf eine Entdeckungsreise, wie die heranwachsende Generation tickt, wie das auch andere Generationen beeinflusst und was das mit Kirche und Glaube zu tun hat. Eines der schwierigsten Dinge im Leben ist es, sich in die Situation eines anderen Menschen hineinzuversetzen. Denn dazu braucht man die Koordinaten des eigenen Standortes sowie ein fundiertes Wissen über die Erlebniswelt des- oder derjenigen, in die man sich hineinversetzen will.
Nun könnten wir über uns gegenseitig reden und dabei die gegenseitige Begegnung außer Acht lassen.
Ich möchte Euch mit dem heutigen Impuls einladen, dass wir nicht übereinander, sondern miteinanderreden und uns begegnen. Und das funktioniert ganz praktisch mit drei Dingen:
· Ofenkäse
· Baguette
· Menschen
EIN BLIND DATE DER GENERATIONEN - PRAKTISCH
Die Idee ist denkbar simpel und kann in verschiedensten Formaten ausprobiert werden. Ich erzähle Euch aus meinen Erfahrungen und lade Dich/Euch ein dies entsprechend anzupassen:
Als Jugendkreis haben wir uns am Freitagabend um 19:30 Uhr an unserer EmK vor der Kirchentüre getroffen. Gemeinsam sind wir dann zu einem „Blind Date“ aufgebrochen – einer Begegnung mit einem unbekannten, oft einem Menschen aus einer anderen Generation, der aus seinem Leben erzählt.
Niemand außer dem Mitarbeiter weiß, wohin es geht. Der Gastgeber muss sich nicht um die Verpflegung kümmern, sondern nur die Tür öffnen – den Tisch vorbereiten – einen Backofen vorheizen und zur Begegnung einladen. Der Mitarbeiter hat alles dabei:
· Ofenkäse – in ausreichender Stückzahl
· Baguette – in ausreichender Stückzahl
Zwischen 20 – 25 Minuten braucht der Ofenkäse. Zeit genug, um „einen-Ofenkäse-lang“ zwei oder drei wesentliche Episoden aus dem Leben zu erzählen, immer unter dem Vorzeichen:
· Was hat mich in meinem Leben geprägt?
· Hat sich der Glaube im Leben bewährt?
Nach 20 Minuten kommt der Ofenkäse raus, das Baguette wird eingetunkt und gegessen. Das eröffnet mindestens weitere 20 Minuten Zeit für die Besuchenden, um während des Essens nachzuhaken:
· Hast du nie gezweifelt?
· Wie bist du damit umgegangen?
· Was glaubst du heute?
Dieses Format könnt ihr beliebig abwandeln und durchführen:
· Ob Ihr euch als Seniorenkreis bei einem jungen Menschen eurer Gemeinde einladet.
· Ob Ihr als Hauskreis für junge Familien eine alleinlebende Person einladet.
· …
Seid kreativ!
Vor ein paar wenigen Jahren hat Deutschland unter einem scheinbaren Klopapiermangel gelitten.
Vielleicht schaffen wir es als Evangelisch-methodistische Kirche deren die Begegnung der Generationen am Herzen liegt bald einen überregionalen „Ofenkäse“-Mangel herbeizuführen.
Fördert das den Austausch und einen Generationen:wechsel plädiere ich ganz stark dafür.
Viel Spaß bei eurer ganz persönlichen Begegnungsreise(n).
Verfasser:in Tobias Zucker
Toby Zucker, 32 Jahre alt. Referent für missionarische Jugendarbeit, JAT | Wilder Süden
